Beater - Medienrecht

Axel Beater stellt in seinem Lehrbuch das Medienrecht als einheitliches Gebiet vor. Er richtet dazu den Blick auf die Presse, den Rundfunk und die Telemedien, begreift diese Gebiete aber insbesondere als Teilmaterien eines einheitlichen Fachs. Dieser Ansatz bedingt eine Gewichtung des Buchs, die manches Detailproblem und diverse Sonderfragen einzelner Medien zurückstellt, gleichzeitig aber den Blick für ein „einheitliches Ganzes“ schärft. Gerade die Konzentration auf gemeinsame Ausgangsprobleme ist für denjenigen empfehlenswert, der nach übergreifenden Zusammenhängen fragt. Die Darstellung wird dabei anhand zahlreicher Urteile und Einzelfälle aufgebaut und weicht oftmals von Aufbauweisen anderer Lehrbücher ab.

Die Darstellung beginnt mit den jeweiligen grundrechtlichen und gesetzlichen Normen für Presse, Rundfunk und Telemedien sowie den diversen zivilrechtlichen Schutzrechten. Anschließend behandelt sie die unternehmerischen Grundvoraussetzungen von Medien. Das Buch stellt dazu die publizistische Freiheit und Vielfalt mit ihren Auswirkungen auf die Gründung und das Innenrecht von Medien sowie auf mögliche Ansprüche Dritter dar. Daran schließen sich zwei Kapitel über die Finanzierung sowie den ökonomischen Wettbewerb zwischen Medien an.

Der anschließende vierte Teil hat die Information der Öffentlichkeit zum Inhalt. Darin werden Informationsformen und Informationsverhaltensweisen vorgestellt, danach wird auf die öffentlichen Informationsinteressen eingegangen. Im Anschluss daran thematisiert der Autor die Beschaffung und Überprüfung von Informationen durch die Medienunternehmen und die Grenzen der Recherche.

Erst jetzt folgt das eigentliche „Kerngeschäft“ der Medien. Dazu geht das Druckwerk auf die Freiheit und Unfreiheit von Informationen sowie auf die Bild- und die Wortberichterstattung ein. Es schließt sich ein Teil über unrichtige und inhaltlich unzulässige Informationen an, in dem insbesondere auf Auslegungsfragen, den Jugendschutz und die Behandlung von Tatsachen- und Meinungsäußerungen eingegangen wird.

Den Schluss bildet das „Aufsichtsrecht“, also einige Abschnitte über die Macht und auch die Kontrolle der Medien, die Gegendarstellung und die zivilrechtlichen Ansprüche.

Wie der Autor selbst einräumt, ist der Aufbau seines Werks ungewöhnlich und unserer Ansicht nach teilweise auch nicht schlüssig. So wird der Gegendarstellungsanspruch beispielsweise nicht bei den privaten Schutzrechten oder den Pressegesetzen behandelt, sondern ist im „Aufsichtsrecht“ im Kapitel nach Macht und Kontrolle der Medien zu finden. Kompensiert wird dies allerdings durch ein sehr ausführliches Stichwortverzeichnis, das beim schnellen Auffinden von gesuchten Themen sehr hilfreich ist. Noch positiver fällt das Entscheidungsverzeichnis auf. Sämtliche im Buch behandelte Entscheidungen werden nach Instanzen bzw. Entscheidungsbezeichnungen sortiert und sind so leicht aufzufinden. Überdies kann auch der optische Eindruck bezüglich Schriftbild und Übersichtlichkeit vollends überzeugen, was das Lesen sehr angenehm gestaltet.

Eine besondere Hervorhebung verdient zudem die Darstellungsweise der Entscheidungen zum Medienrecht. Die wegweisenden Entscheidungen werden hier jeweils in einem eigenen Absatz kurz zusammengefasst und erläutert, so dass der Leser die Hintergründe kennenlernt. Dies ist sehr hilfreich, um die Entscheidungsgründe besser zu verstehen und auf ähnlich gelagerte Fälle projezieren zu können.

Leider wirkt der hohe Preis auf die studentische Geldbörse sehr abschreckend. Wer sich jedoch vertieft mit dem Medienrecht im Schwerpunkt auseinandersetzt, tätigt mit dem Kauf des Buches eine wirkliche gute Investition. Ohnehin wird an Beaters hervorragendem Lehrbuch zum Medienrecht kein Weg vorbei führen!

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